Nachdem der DSV im vergangenen Jahr die Altersstruktur der Deutschen Jugend-Meisterschaften geändert hat, wurde nun 2023 erstmalig eine Deutsche Juniorenmeisterschaft in der Piratenklasse durchgeführt.
Nach den beiden Jugendmeister-Titeln von Emma und Dascha in 2020 und 2021 und dem 5. Platz von Marc und Dascha im vergangenen Jahr hier nun also der große Erfolg für Marc in einer Renngemeinschaft mit Marie-Luise Bark vom Wassersport-Verein-Güstrow
Marc stand Rede und Antwort in einem kleinen Interview, mit interessanten Informationen zu seiner bisherigen Segellaufbahn und seinem Erlebnis "Meisterschaft 2023":
Wie lief die Saison bis jetzt?
Die Saison bisher war sehr erfolgreich. Besonders die deutsche Meisterschaft am Wannsee wo wir mit einem 19 Platz sehr gut mit dabei waren. Generell segeln wir auch bei den erfahreneren Seglern vorne mit dabei.
Seit wann segelt ihr jetzt Pirat, und seit wann in der Besetzung?
Ich segele den Piraten jetzt seit 2021 und Marie, vom Wasserportverein Güstrow (WVG), mit der ich bei der "Deutschen Junioren Meisterschaft" zusammen gesegelt bin, seit 2019. In dieser Konstellation war es unsere erste Regatta. Trotzdem haben wir natürlich in der Vorbereitung teilweise zusammen trainiert.
Wann habt ihr zwei mit dem Segeln angefangen?
Ich (Marc Fichtner) war von klein auf immer auf Regatten mit meinem Vater (Michael Fichtner) unterwegs und habe dann 2015 mit dem Optimisten-Segeln begonnen. Marie hat mit 11 Jahren die Leidenschaft zum Segeln entdeckt und hat ebenfalls im "Opti" begonnen. Mit welchen Erwartungen seid ihr zum IDJM 2023 an den Rursee gefahren? Dadurch das wir eine Woche vorher bei der „großen“ Deutschen Meisterschaft in Berlin sehr gut mit dabei waren und bestes U20 Boot geworden sind, hatten wir schon eine große Erwartung, also das Ziel war auf jeden Fall die Top 3.
Wie war die Veranstaltung?
Die Veranstaltung war sehr gut, wir wurden am ersten Abend sehr nett vom Achener Boots-Club e.V. (ABC) in Empfang genommen und wurden jeden Tag mit sehr gutem Frühstück und Abendbrot versorgt. Ebenfalls gab es abends immer eine kleine Veranstaltung wie Kicker-Turnier, Bobycar-Rennen oder Cola-Kasten klettern. Der Meisterabend war ebenfalls ein voller Erfolg! Mit guter Musik von einer Band und guter Stimmung konnte man die Meisterschaft gut ausklingen.
Seid ihr schon auf dem Revier schon einmal gesegelt?
Nein noch nie! Der Rursee war für uns eine ganz neue Herausforderung, da der See ein Stausee ist und der Wind, durch die Berge an den Seiten, sehr drehig ist. Ebenfalls konnte man teilweise die Luvtonne am Start nicht sehen, da man einen Berg umsegeln musste. Somit war es für uns jedoch auch für die Wettfahrtleitung eine große Herausforderung gute Wettfahrten zu segeln und zu gestalten.
Wie lief der erste Tag?
Der erste Tag lief sehr gut, mit zwei richtig guten Läufen konnten wir uns gleich an die Spitze der U20 Wertung setzen. Leider haben wir an Land dann erfahren, dass gegen uns protestiert wurde. Dadurch haben wir bedauerlicherweise in einem Rennen ein DSQ bekommen. Wie kamt ihr mit dem Revier klar? Überraschend gut. Obwohl das Revier von vielen Winddrehern gekennzeichnet ist, konnten wir uns immer wieder nach vorne kämpfen und gute Platzierungen fahren.
War es eine Überraschung für euch, dass ihr das Podium ins Visier nehmen konntet?
Nein nicht wirklich, nach der bisherigen Saison war uns klar, dass wir uns das Ziel Podium aufstellen können.
Mit welcher Zielstellung seid ihr in den zweiten Tag gestartet?
Der Wind am zweiten Tag war bedauerlicherweise nicht sehr gut und somit hatten wir die Befürchtung, dass wir nicht segeln können. Zu unserem Glück ging dann doch eine Wettfahrt durch und wir konnten mit fünf gesegelten Wettfahrten, unseren DSQ streichen.
Wann wusstet ihr, dass das Podium bei der Meisterschaft greifbar ist?
Nach dem ersten Tag hatten wir schon sehr große Erwartungen, die mich und Marie auch ein wenig nervös gemacht haben. Auch durch die Protestverhandlung am ersten Tag waren wir sehr unruhig und aufgeregt, aber wir konnten trotzdem gut segeln. Am dritten Tag hatten wir vor der letzten Wettfahrt zu den 2. Platzierten in der U20 Wertung einen Abstand von elf Punkten, den wir in der letzten Wettfahrt aber noch einmal ausbauen konnten, mit einem guten 6ten Platz. Dann war es uns klar wir sind Deutscher Meister U20 und die Freude war groß! Nachdem wir nach der Siegerehrung von unseren Freunden ins Wasser geschmissen wurden, konnten wir auf dem m Meisterabend unseren Erfolg feiern.
Wie geht es weiter mit euch, was sind die nächsten Ziele und Planungen?
Die nächste Regatta ist die Landesmeisterschaft MV in Ribnitz-Damgarten, bei der wir ebenfalls vorne mit dabei sein möchten!
Was schätzt ihr besonders an der Bootsklasse Pirat?
Am meisten an der Klasse schätzen wir die Gemeinschaft. Alle gehen fair miteinander um und sind an Land und auf dem Wasser sehr fair zueinander. Ebenfalls wird man immer nett aufgenommen und in die Gemeinschaft integriert. Einen großen Dank geht an den ABC für die Ausrichtung und an unseren Landestrainer MV, Andreas Ebel, der uns auf der Regattabahn betreut hat.
Fotos: © Mats Frische