... Lebensabschnitt brachte. Im Herbst 2018 fand das alljährliche Trainingslager in Warnemünde statt, bei dem ich vom Laser 4.7 in den Radial umstieg. Zu meiner Freude führte der Landestrainer, Roberto Güldenpenning, ein Perspektivgespräch mit mir – „Kannst du dir vorstellen, nach Rostock auf die Sportschule des CJD’s zu kommen?“ Bis Ende des Jahres sollte ich mich entscheiden. So lange brauchte ich nicht für das JA. Mit Beginn des neuen Schuljahres 2019/2020 startete ich meinen neuen Weg mit Sportschule, Internatsleben und vor allem dem täglichen Segeltraining am Olympiastützpunkt Warnemünde.
Hier ein kurzer Einblick in meinen Alltag als Sportschüler: Dreimal die Woche habe ich vor dem Unterricht, gleich in der Nähe des Schulcampus, Frühtraining im Leichtathletikstadion. Nach dem Schulbankdrücken geht es mit dem Rad in das 12 km entfernten Warnemünde zum täglichen Segeltraining, sodass ich gegen 19.30 Uhr wieder im Internat bin und mich dann von den Küchenfeen stärken lassen kann. Das fordert so manche Tage einiges an Organisation und körperlicher Anstrengung ab, dank der Schulstreckung von 12 auf 13 Jahre Abitur ist das aber gut machbar.
Die Regattasaison im Herbst 2019 nutzte ich vorrangig, meine Erfahrungen zu erweitern und mit positivem Blick, das Jahr 2020 zu starten.Nach dem jährlichen Februar-Trainingslager in Südfrankreich (Hyeres) machte uns, wie allen, Corona einen gewaltigen Strich durch meine erste Regattasaison. Schneller als gedacht, wurden wir schon vor Ostern nach Hause geschickt. Bis zu den Sommerferien hatte ich keine Schule, aber viel schlimmer für mich, kaum Training. Sämtliche Regatten wurden für den Sommer abgesagt. Dank des Engagements und Einfallsreichtums meines Trainers kann der Kader aus MV auf ein einmaliges Erlebnis zurückblicken. In den Sommerferien segelten wir mal anders. Fast 2 Wochen dauerte unsere Sommertour entlang der Ostseeküste von Ribnitz-Damgarten über verschiedene Stationen auf Rügen bis nach Peenemünde. Im Herbst letzten Jahres konnte ich dann noch an einigen Regatten unter strengen Corona Auflagen teilnehmen, bei denen ich aber leider hinter meinen Erwartungen blieb.
Nach einem intensiven Wintertraining mit Fitness und Theoriestunden haben wir in Rostock alle der neuen Saison entgegengefiebert. Wie ihr alle wisst, begann auch dieses Jahr katastrophal, wieder ohne Training und Regatten. Erst für die Sommerferien wurden kurzfristig die JEM in Kroatien und die JWM am Gardasee für Laser Radial, jetzt ILCA 6, freigegeben. Viel Vorbereitungszeit blieb uns nicht. In Kroatien mussten wir uns alle mit einer starken europäischen Konkurrenz messen und das aufgrund der Windverhältnisse nur an drei von sechs geplanten Tagen. Ich wurde 56. von 110. Für mich nicht zufrieden stellend. Training und Regattaerfahrungen sind eben wichtig!
Nach 10 Tagen Anstrengung hatte ich drei Tage Zeit, neue Kraft und Motivation für den Eurocup in meinem Heimatrevier Warnemünde zu tanken. Mit Platz zehn in der U19 Wertung ging es anschließend wieder Richtung Süden – Gardasee. Rasmus war uns auch hier nicht gut gesonnen. Bei recht untypischen Winden erreichte ich nur Platz 217 von 270. Trotz der mittleren Erfolge waren, gerade diese beiden Auslandsregatten sehr beeindruckend. Für unseren Landeskader war dies der letzte Höhepunkt im Laser Radial, nun geht es weiter im Laser Standard / ILCA 7. Nach zwei intensiven Trainingswochen steht auch gleich der erste große Wettkampf in Gdynia /Polen an, die JWM U21.
Wenn auch nicht voll ausgeschöpft, war der Schritt nach Rostock der Richtige und ich hoffe, dass ich die kommenden zwei Jahre ohne Unterbrechung ordentlich Gas geben kann.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Unterstützern bedanken und wünsche uns allen Goode Wind.
Eugen Hackbusch