Deutsche Segelliga, in der Teams von verschiedenen Vereinen aus ganz Deutschland gegeneinander segeln und darum kämpfen in der ersten oder zweiten Liga zu bleiben oder dorthin aufzusteigen. In diesem Jahr wurde nun erstmalig auch für jüngere Segler eine Liga ins Leben gerufen, die Deutsche Juniorensegelliga. Dazu gibt es mehrere regionale und ein überregionales Event, mithilfe derer man sich als Verein für das Finale im Oktober qualifizieren kann. Bei einem regionalen Event treten nur Vereine einer Region, zB. der Region Ost gegeneinander an, an dem überregionalen Event können hingegen Vereine aus ganz Deutschland teilnehmen. Dieses überregionale Event fand am 02.-04. Juni im Rahmen der Warnemünder Woche im Rostocker Werftendreieck statt.
Schon bei der diesjährigen Winterwanderung in Plau am See begann ich den Versuch, ein Team für diese Juniorensegelliga zusammenzustellen und sprach auch gleich mit dem Vorstand. Nach einigem hin und her stand dann das Team und mit Hilfe von Fabian, der ja auch die „richtige“ Segelliga organisiert, gelang es uns, den Vorstand von unserer Sache zu überzeugen und so durften wir uns dann anmelden und wurden sogar zugelassen. Die Freude war groß und nun bemerkten wir, das wir auch nochmal üben müssen bevor wir an der Regatta teilnehmen. Denn wir wollten uns ja nicht blamieren. Zum Glück fanden wir ein Wochenende, an dem alle Zeit hatten und der Schweriner Yachtclub uns sein Boot zur Verfügung stellen konnte. Nach diesem Wochenende fühlten wir uns dann nicht mehr ganz wie die Anfänger und jeder hatte seine Aufgabe auf der J70 gefunden.
Und dann war es endlich so weit; am Samstag, dem 02. Juni, trafen wir uns gegen 10 Uhr im Hafen in Rostock und hatten nochmal 45 Minuten Zeit uns an das Revier und das Boot zu gewöhnen, bevor es mit der Eröffnung losging. Danach durften die Ersten auch schon aufs Wasser. Da wir 24 Vereine waren und es nur 6 Boote gab, segelten wir in sogenannten Flights. Ein Flight bestand aus 4 Rennen und in jedem Rennen traten 6 verschiedene Vereine gegeneinander an. Im ersten Flight segelten wir das letzte Rennen, so hatten wir die Chance uns genau mit den Bedingungen auf dem Wasser vertraut zu machen. Trotzdem lief es dann in dem Rennen nicht so gut und wir wurden 6. Die Enttäuschung danach war groß, aber wir traten dennoch motiviert zu unserem nächsten Rennen an und führten dann auch gleich. Allerdings drehte der Wind andauernd hin und her und so kam es, dass wir durch einen Winddreher gegen die Tonne gedrückt wurden und kringeln mussten. Danach waren wir dann im Ziel nur noch 5. Wir hatten zwar gezeigt, dass wir es konnten, doch es gelang uns nicht, die hervorragende Platzierung ins Ziel bringen und wir waren deswegen wieder mehr unglücklich als glücklich. Ein Rennen hatten wir an diesem Tag noch und motivierten wir uns nochmal und stiegen gut gelaunt zum dritten Mal auf das blaue Boot. Das Rennen ging gut los und wir führten wieder und konnten unsere Führung auch ganz gut verteidigen. An Land waren inzwischen die verbliebenen Teams nach Hause geschickt, da sich eine Gewitterfront angekündigt hatte… Sie traf uns, an erster Stelle liegend, auf dem Halbwind, als wir grade den Gennaker runternehmen wollten. Aber wie das nun einmal mit einem Gennaker bei viel Wind auf Halbwind so ist, bekam der natürlich vollen Druck und kenterte uns halb. Als wir ihn endlich reinnehmen konnten, waren wir schon wieder auf den fünften Platz zurück gefallen, den wir dann grade noch so ins Ziel retteten.
Nach diesem Tag waren wir alle etwas sauer auf die Wettfahrtleitung, allerdings hatten wir natürlich vorher auch viel Spaß gehabt und beim gemeinsamen anfeuern unserer Fußballmannschaft kamen wir dann auch wieder auf gute Gedanken. Am nächsten Tag waren wir erst relativ spät dran und stiegen nach spannenden Rennen der anderen Teams erstmalig auf ein anderes Boot als das Blaue, nämlich auf das graue. Ein super Boot dachten wir, denn wir führten mit ordentlichem Vorsprung… bis 100m vor dem Ziel. Dann bekam auf einmal das Boot, welches in Lee achteraus lag eine Privatböe und zog an uns vorbei ins Ziel. Wir trösteten uns damit, dass wir immerhin nicht fünfter sondern zweiter geworden waren, aber ein wenig traurig waren wir dennoch. Auch in den drei darauffolgenden Rennen waren wir motiviert, wiederholten aber leider nur unsere Platzierungen des Vortages, wobei wir den letzten Platz in unserem 7. Rennen schon mit Humor nahmen, denn alles andere hätte auch nichts gebracht und so kamen wir zwar als letzte der letzten Wettfahrt, dafür aber am besten gelaunt an diesem Tag an Land.
Der letzte Tag begann morgens erstmal mit einer Steuermannsbesprechung, bei welcher die letzte Startmöglichkeit festgelegt wurde. Danach hieß es wieder warten für uns, aber irgendwann durften auch wir wieder segeln. Diesmal hatten wir das grüne Boot der Hoffnung. Wir starteten gut und nach einem perfekten Vorwindkurs führten wir mal wieder und dieses Mal gelang es niemandem uns diese Führung streitig zu machen und endlich fuhren wir den wohlverdienten Sieg nach Hause. Danach war die Freude groß und alle strahlten über das ganze Gesicht. Leider gelang uns im letzten Rennen nicht mehr die gute Zwischenplatzierung ins Ziel zu bringen und so war unser Gesamtergebnis dann etwas schlechter als wir anfangs gehofft hatten.
Trotz der Enttäuschung, das wir dreimal den Sieg nicht nach Hause fahren konnten, hat uns dieses Wochenende sehr viel Spaß gemacht und wir wollen auch an dem nächsten Event wieder teilnehmen. Wir gehen auch davon aus, dass alle anderen Segler, die aus den Jugendklassen herauswachsen, den gleichen Spaß daran haben werden und der Verein so langfristig eine schlagkräftige Truppe aufbauen kann.
Das Team: Annalisa Tast, Thorben Jordt, Benjamin Martius, Pia-Sophie Steinweg und Valentina Tast
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in dieses schöne Wochenende geben.
Valentina Tast